Forstwirtschaft in Meisburg


Waldbesitzartenverteilung:
316 ha  Gemeindewald
  50 ha  Privatwald
366 ha  Waldfläche gesamt


Der Gemeindewald der Ortsgemeinde Meisburg wird durch das zum Forstamt Daun gehörende Forstrevier Weidenbach betreut. 
Zum Revier Weidenbach gehören weiterhin die Ortsgemeinden Weidenbach und Salm sowie der Staatswald Mückenberg. 

Der Laubholzanteil an der Gesamtwaldfläche des Gemeindewades beträgt ca. 21 % (65,1ha) gegenüber 79 % (240,9 ha) Nadelholz.
Räumlich liegt der Gemeindewald Meisburg in der “Kyllburger Waldeifel” mit geologischer Zuordnung zum mittleren und oberen Buntsandstein. Die Niederschlagsmengen liegen im Jahres-Durchschnitt zwischen 750 und 950 mm.

Das gesamte Areal befindet in Höhenlagen zwischen 380 m/NN (Salmbach) und 565 m/NN (Potsdamer Platz).

Moderne Ernte-Methoden haben zwischenzeitlich auch im Forstrevier Meisburg Einzug gehalten. Maschinen wie der oben abgebildete Vollernter werden auf den dafür geeigneten Flächen eingesetzt. Sie erzielen hohe Einschlagzahlen je ha und können und müssen aus wirtschaftlichen Gründen akzeptiert werden.

Aber trotz aller Innovationen ist die menschliche Arbeitskraft der im Revier Meisburg eingesetzten Waldfacharbeiter nach wie vor durch keine Maschine zu ersetzen. Sie leisten einem großen Beitrag zum schonenden und nachhaltigen Waldbau und letztlich zum Erhalt unseres Waldes, der das große Kapital der Ortsgemeinde Meisburg darstellt – finanziell gesehen wie auch als Wanderparadies für erholungssuche Feriengäste aus den nahegelegenen Ballungsgebieten. 


Der rund 50 ha umfassende Privatwald liegt im südlichen Teil der Meisburger Gemarkung unterhalb der Schneidemühle im Lohsalmtal. Viele Meisburger Bürger, auswärtige Wandervereine und auch Touristen nutzen diesen privaten Waldbereich bevorzugt zur Erholungssuche und Entspannung bei Wanderungen und Spaziergängen.

Unser Wald erfüllt verschiedene elementare Funktionen:
• Erholung
• Naturschutz
• Bodenschutz
• Klimaschutz
• Trinkwasserschutz

Der Wald ist der größte Klimaschützer in unserem Land! Also zugleich eine wichtige Kohlenstoffsenke: In den Bäumen und im Waldboden sind große Mengen an Kohlenstoff gebunden. Unser Wald speichert somit einen hohen Anteil der Klimaschadstoffe, die von der Industrie, Verkehr und nicht zuletzt besonders auch von der modernen Landwirtschaft produziert und ausgestoßen werden.

Gerade in der aktuellen Situation mit extremen klimatischen Ereignissen, muss jedem Bürger bewusst sein, dass die verantwortungsbewusste Waldbewirtschaftung und hier besonders die private, auch zugleich aktiven Klimaschutz bedeutet. Dies kann nicht hoch genug bewertet werden, weil die privaten Waldbesitzer diesen Aufwand aus eigenen Mitteln finanzieren müssen und nicht, wie in der Landwirtschaft seit langem üblich, jährlich auf sehr hohe staatliche Fördermittel und Zuwendungen zurückgreifen können! Private Waldbesitzer werden hier alleine gelassen!


Derzeit hat unser Meisburger Wald, sowohl kommunal als auch privat, vielfache Bedrohungen zu bestehen. Hervorzuheben sind hier besonders die klimabedingten Veränderungen in der Umwelt. Extreme Trockenphasen, aber auch schwere Sturmereignisse ziehen bereits aktuell jährlich hohe Schadenssummen nach sich.

Seit einigen Jahren vermehrt sich zudem der Borkenkäfer unkontrolliert und zerstört ganze, über Jahrzehnte entstandene, Waldflächen innerhalb weniger Monate.

Zu guter Letzt werden dann neu aufgeforstete Flächen ein Opfer der aufgrund falscher Bejagung viel zu hohen Wildbestände. Reh- und Rotwild schädigen oder zerstören teilweise komplette Wiederaufforstungsflächen innerhalb weniger Wochen! Private Waldbesitzer haben dann das Nachsehen und können kaum mit nennenswerter Entschädigung rechnen. Sie bleiben auf den Schäden sitzen!
Hilfen und Fördermittel wie in der Landwirtschaft gibt es nicht: Fehlanzeige!


 

(Foto: Archiv G. Hansen)

Holzfäller im Meisburger Wald (um 1910). Diese Männer kannten viele der aktuellen Probleme in der Forstwirtschaft noch nicht.