Aus der Geschichte der
Kath. Pfarrgemeinde St. Bartholomäus Meisburg
Die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarrkirche in Meisburg geht zurück auf das Jahr 1330. Die als Kirche „de Meysenburg“ erwähnte Kirche muss aber schon 100 Jahre früher, im Jahre 1229, bei der Übergabe des Patronatsrechtes an die Zisterzienserinnenabtei St. Thomas existiert haben.
1570 hat nach Ausweis einer Visitation die Pfarrgemeinde ohne Filialen 50 Kommunikanten. Die Inkorporation in das Kloster St. Thomas wird ausdrücklich hervorgehoben. Pankratius und Bartholomäus sind zu dieser Zeit die Patrone. Im Jahre 1743 wird Pankratius an die zweite Stelle degradiert und im Jahre 1828 schließlich nicht mehr erwähnt. Von St. Bartholomäus ist seit 1851 ein Reliquiar vorhanden.
1742 ist – nach einem Visitationsprotokoll – die Kirche in ziemlich gutem Zustand, aber viele Missstände bestehen: durch die Viehhut ist am Sonntag der Kirchenbesuch eher mäßig; die Christenlehre wird versäumt, der Schulbesuch unterlassen. Auch ist kein Schulgebäude vorhanden.

(Foto: G. Hansen)
Im Jahre 1768 erfolgt auf Bitten der Gemeinde der Neubau der heutigen Pfarrkirche durch das Kloster St. Thomas. Dies belegt auch das Wappen der Äbtissin Maria Theresia von Meuthen über dem Eingangsportal. Die Kirche hat Steingewölbe, keine Kreuzgewölbe und einen hohen spitzen Helm. Im Jahre 1851 ließ die Gemeinde die Kirche aus Platzgründen um ein Joch nach Westen hin erweitern.
Im Inneren der Kirche befindet sich heute der Hochaltar mit dem Gekreuzigten, Maria und dem Apostel Johannes. Die Seitenaltäre zeigen den Pfarrpatron St. Bartolomäus und Maria Königin; die Fenster auf der rechten Seite Johannes den Täufer, die Hll. Josef und Bartholomäus. Die Fenster auf der linken Seite bilden Antonius von Padua und Johannes den Evangelisten ab. Zwei Fenster stammen aus dem Jahre 1909, die übrigen aus dem Jahre 1929.

An der Außenseite der Sakristei ist das Epitaph des Pfarrers Matthias Lösnich aus dem Jahr 1609 angebracht: Christus am Kreuz und Maria und Johannes und vor dem Kreuze knieend der Pfarrer Lösnich und ihm gegenüber seine Eltern. Darunter zwei Bischöfe und in der Mitte der Namenspatron des Pfarrers: Matthias.
Die erste Pfarrschule erhält Meisburg im Jahre 1777. Es werden die Kinder von Meisburg und Deudesfeld unterrichtet. Der Pastor besucht des Unterrichts wegen dreimal wöchentlich die Schule.
Was die religiöse Haltung anbetrifft finden sich kurze Notizen: 1777 haben 86 Kommunikanten ihr Ostern gehalten. 1819 schreibt Pfarrer Herriges aus Kyllburg nach Trier: „Die Leute von Meisburg scheinen mir gut zu sein, mit denen gewiss auszukommen ist.“ 1830 meldet Pastor Hormisch nach Trier: „Die Moral der Pfarrkinder ist gut, kein Tanz im ganzen Jahre.“ Und 1869: „Die sittliche Haltung lässt nichts zu wünschen übrig, der Kirchenbesuch ist gut, Tanz nur einmal im Jahre.“
Zur Entwicklung Seelen- bzw. der Einwohnerzahl mag folgende Auflistung Auskunft geben:
1563 12 Häuser
1570 50 Kommunikanten, insgesamt 75 Einwohner
1611 11 Familien
1652 29 Kommunikanten (Rückgang wohl durch den 30jähr. Krieg
bzw. Pestzeiten verursacht!)
1656 40 Kommunikanten
1684 8 Häuser
1732 13 Häuser
1743 12 Häuser
1760 16 Familien
1777 86 Kommunikanten
1800 170 Einwohner
1830 21 Häuser, 106 Kommunikanten, 190 Einwohner
1869 34 Häuser, 170 Kommunikanten, 270 Einwohner
1893 241 Katholiken (und 1 in Rackenbach)
1911 291 Katholiken (und 15 in Schafbrücke, Schneidemühle und Rackenbach)
1926 291 Katholiken (und 5 in Schafbrücke, 4 Schneidemühle)
1937 320 Katholiken
1951 325 Katholiken, 5 Protestanten
In den folgenden Jahren bis heute schweigt sich die Kirchenchronik leider aus.

Mehr zur Meisburger Geschichte steht in dem 1979 erschienenen Buch „Meisbrecht, Meisenburg, Meisburg – aus der Geschichte eines Eifeldorfes“, 132 Seiten und in der im Jahre 2014 erschienenen Chronik „Meisburg“, Umfang 472 Seiten.